Münzen sammeln als Investition oder gar Spekulation? Teil 1

Soll ich eine Münzsammlung als Investition sehen und nach diesem Gesichtspunkt eine Sammlung aufbauen? Funktioniert dies? Welche Münzen soll ich dafür sammeln? Welches Sammelgebiet? Wie schnell wächst der Wert meiner Sammlung?

Fragen wie diese werden des Öfteren gestellt. Meiner Meinung nach ist diese Frage nicht einfach mit einem JA oder NEIN zu beantworten.
Sicherlich gibt es Münzen die sich als Investition eignen. Dazu aber später mehr.
Grundsätzlich liegt doch die Leidenschaft eines Hobbys oder des Sammelns von Münzen im Vordergrund und nicht der zu erwartete Gewinn oder die Wertsteigerung. Natürlich ist es schon mit anzusehen, wie die eigne Sammlung an Wert gewinnt.
Der erst Schritt, bevor mit einer Sammlung begonnen wird, ist das Festlegen des Sammelthemas oder des Sammelgebietes. Welches Land oder Gebiet, welche Zeitperiode interessieren mich? Antike Münzen oder doch die Modernen oder ist es etwas in der Mitte? Gut es gibt sicherlich einige die das Sammelthema Weltmünzen haben, welches sehr umfangreich werden kann. Aber auch hier wird wohl auch die Zeitperiode eine Rolle spielen.

Ich persönlich sammle Münzen aus Griechenland. Nein nicht die Antiken, sondern die Mordenden ab dem Jahr 1828. Ein nicht so verbreitetes Sammelgebiet und das Angebot auf dem Markt sind eher bescheiden, im Vergleich z. B. mit Münzen aus dem Deutschen Kaiserreich. Dies war ein Grund mehr für mich und ist eine zusätzliche Herausforderung.
Daher dauert es oftmals einige Zeit bis ich die passende Münze finde. Damit meine ich eine Zeitspanne von 1 bis 3 Jahren. Solange kann es unteren anderem dauern, bis ein neues Stück den Weg in meine Sammlung findet. Es kann aber auch deutlich schneller gehen. Gerade der Aufbau ging relativ schnell, nun bei den seltenen und teuren Stücken dauert es entsprechend länger.
Da wie angesprochen da Angebot recht begrenzt ist, sind die Preise entsprechend hoch und ich nicht gewillt jeden Preis zu bezahlen. Zusätzlich bevorzuge ich die Münzen persönlich vorher zu sehen, speziell bei den teureren Stücken.
Vor gut 3 ½ Jahren hatte ich wieder ein Stück gefunden für meine Sammlung. Die 20 Drachmen Goldmünze von 1833. Sie ist gegraded in AU 54 und hatte mich 1000 Euro gekostet. Der Marktpreis lag zur damaligen Zeit zwischen 1100 Euro und 1300 Euro. Gekauft bei einem griechischen Münzhändler auf der NUMISMATA in München. Genau 1 Jahr später hätte ich das Stück auf der NUMISMATA in München an einen griechischen Händler für 1400 Euro verkaufen können. Ein Gewinn von 400 Euro innerhalb eines Jahres. Natürlich eine tolle Wertsteigerung von 40% innerhalb eines Jahres. Dieselbe Münze, mit einer Bewertung mit AU 58, kostete zum Zeitpunkt meines Kaufes 1400 Euro und konnte für 1900 Euro ein Jahr später verkauft werden. In Griechenland sind die Preise etwas höher als in Mittel Europa. Die Preise haben sich seitdem aber nicht mehr stark verändert.
Ich habe meine Münze immer noch und bin damit sehr glücklich.
In den letzten Jahren haben Münzen, die in einer sehr guten Qualität und dazu noch recht selten sind einen enormen Wertzuwachs erhalten. Dies ist auf viele Punkte zurückzuführen. Es ist viel Bargeld vorhanden, es gibt so gut wie keine Zinsen, etc, etc,.
Es gibt aber auch genau das Gegenteil, wie das folgende Beispiel zeigt:

Vor gut 15 Jahren haben das 5 Franken Stück von 1939 Laupen – der Laupentaler-gut 300 CHF und aufwärts gekostet. Heute sind die Laupentaler ab 100 CHF im Handel zu bekommen. Einige hatten sich zur damaligen Zeit eine Wert Steigerung erhofft. Haben sich einige Stücke zurückgelegt und sind enttäuscht worden. Ähnlich sieht es bei den Schweizer Schützentalern aus.
Auch für die Schweizer Münzsätze der 1980ger und 1990ger Jahre wurde ein stolzer Ausgabepreis bezahlt und heute werden die Sätze um die 30 CHF gehandelt.
Es kann auch genau das Gegenteil eintreffen.
Vor weinigen Jahren wurden dir 1 Franken Stücke mit dem Jahrgang 1955 etwas über dem Silberpreis gehandelt, für ca. 5 bis 6 Franken. Seit ca. 2 Jahren erhält man mit Glück ein Stück unter 20 Franken. Es ist ein regelrechter Hype in der Schweiz ausgebrochen.

Es könnten noch viele weitere Beispiele aufgezählt werden, das Aktuellste ist wohl die neue Ausgabe der 50 Franken Goldmünze Roger Federer von diesem Monat. Einige haben sich die Münze zur Spekulation zugelegt und verkaufen diese nun mit einem Aufpreis auf den diversen Internetplattformen.
Derjenige der die Münze hält und wartet bis sich alles etwas gelegt hat wird erfahren ob er einen Gewinn / Wertsteigerung haben wird oder eben nicht. Und sieht ob es eine gute Investition war.

Es ist sehr schwierig zu sagen, welche Münzen sich als Investition eignen und welche nicht. Letztlich bestimmt der Markt die Nachfrage und somit den Preis.

Alle Beispiele beziehen sich auf die Schweiz und stammen aus meiner Erfahrung.

Teil 2 folgt am 04.10.2020 – Welche Münzen würde ich als Investition kaufen.

 

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