Der 5 Liber - Die 5 Franken Münze der Schweiz von 1850 bis heute

 Das 5 Franken Stück der Schweiz wird umgangssprachlich als 5 Liber bezeichnet.

Der 5 Liber gehört meiner Ansicht nach zu den interessantesten Kurs Münzen als Sammler von Schweizer Münzen der Neuzeit. Der 5 Liber hat sich in den gut 170 Jahren seit der ersten Auflage einige markante Veränderungen erlebt.
Von 1850 bis 1874 wurde der 5 Liber mit dem Sujet der sitzenden Helvetia geprägt. Die gleiche Bild wie die ersten Jahrgänge der ½ Franken, 1 Franken und 2 Franken Kurs Münzen.
Das Gewicht der ersten Jahrgänge beträgt 25g und der Silbergehalt 900/1000. Nach den Vorgaben der Lateinischen Münzunion.
Zu erwähnen ist sicherlich, der Jahrgang 1874 wurde in 2 verschiedenen Städten, gar in 2 verschiedenen Ländern geprägt. Es wurde in Bern (Schweiz) und Brüssel (Belgien) geprägt.
Der Unterschied ist leicht erkennbar anhand dem PUNKT hinter dem B auf der Wertseite. Die Münzen mit PUNKT nachdem B wurden in Brüssel geprägt und jene ohne PUNKT in Bern. Die Wert – und Bildseite der Prägung aus Bern ist Kopfstehend und jene aus Brüssel ist Gleichstehend. Die Prägeanzahl in Bern ist weitaus geringer als jene in Brüssel – Prägung in Bern 196`000 Münzen und Prägung in Brüssel 1.4 Millionen.
Ab dem Jahr 1888 wurden die Wertseite sowie die Bildseite gänzlich verändert. Die Wertseite zierte ab dieser Periode das Wappen und die Bildseite einen Frauenkopf. Die voran gegangen Münzen behielten weiterhin ihre Gültigkeit als Zahlungsmittel.
Besonders die Münzen der Jahrgänge 1888, 1894, 1900 und 1916 wiesen eine tiefe Prägungszahl auf und werden dementsprechend hoch im Preis gehandelt. Der Jahrgang 1896 ist eine Probeprägung mit einer kleinen Auflage von 2`000 Münzen extrem selten auf dem Markt zu finden.
das Gewicht von 25g, wie auch die Legierung in 900/1000 Silber ist erhalten geblieben, gemäss der lateinischen Münzunion.
Die Prägungen der Jahre 1922 bis 1928 wurden mit den gleichen Parametern geprägt.
Hier haben sich die Wert und die Bildseite wiederum verändert.
Das Wappen auf der Wertseite wurde verkleinert und die Wertangabe 5 Fr. wurde über das Wappen platziert.
Die Bildseite ziert einen (Alp) Hirtenkopf. Dieser wird oftmals fälschlicher Weise als Wilhelm Tell bezeichnet. Von der Optischen Ansicht hat sich der 5 Liber ab diesem Prägezeitraum nicht mehr verändert. Es wurden im Laufe der Zeit der Duschmesser, das Gewicht verkleinert und die Legierung aufgrund der steigenden Silber Preise abgeändert.
Zu den seltensten 5 Libern aus dieser Zeit Periode steht ganz klar der Letzte Jahrgang aus dem Jahr 1928 ganz oben auf der Liste. Mit einer Prägezahl von gerade mal 24`000 Exemplaren.
Aufgrund der geringen Auflage und dem entsprechend hohen Wert wird dieser Jahrgang oft gefälscht. Münzen der Jahrgänge 1926 wurden/werden umgearbeitet zu einem Jahrgang 1928, u.a. die Libanon Fälschungen. Zu erkennen oftmals an den 3 Sternen der Randschrift.
Mit dem Ende der lateinischen Münzunion mussten die Münzen nicht mehr mit einem Gewicht von 25g und einem Silbergehalt von 900/1000 Silber geprägt werden.
Ab dem Prägezeitraum von 1931 bis 1969 – ohne den Jahrgang 1968 wurde der 5 Liber um 10g leichter und brachte somit ein Gewicht von 15g auf die Waage. Die Legierung wurde auf einen Silbergehalt von 835/1000 Silber reduziert.
Einzig der Jahrgang 1952 ist kurz hervorzuheben aufgrund seiner geringeren Prägezahl und wird  um einiges höher gehandelt. Zusätzlichen existieren bei einigen Jahrgängen Verprägungen oder Verschiebungen der Randschrift, wie auch Verdrehungen der Bild und Wertseite.
Ab dem Jahre 1968 bis heute, mit der Ausnahme des Jahrgang 1969 wird der 5 Liber in Kupfer Nickel geprägt mit einem Gesicht von 13.2g. Wie oben erwähnt hat sich die Optik der 5 Liber nicht mehr verändert.
Eine kleine Ausnahme machen die Jahrgänge 1985 bis 1993. Im besagten Zeitraum wurden die Randschrift nach innen geprägt. Nach kurzer Zeit wurde festgestellt, die Prägung der Randschrift nach innen nicht Fälschungssicher sei. Ab dem Jahr 1994 wurde die Randschrift wieder erhaben geprägt. Die Jahrgänge der nach innen geprägten Randschrift werden weiterhin nach und nach aus dem Verkehr gezogen.
Die Schützetntaler von 1855 bis 1885 der Schweiz, welche zu den Eidgenössischen Schützenfesten ausgegeben wurden und auf den Schützenfesten als Zahlungsmittel gültig waren, haben die gleichen Massstäbe wie die 5 Liber zu dieser Zeit Periode.
Aufgrund der Silber Legierung und dem Gewicht von 25g waren auch diese Münzen als Zahlungsmittel zugelassen in der Lateinischen Münzunion.

TIPP:
Schauen sie sich immer ihr Wechselgeld genau an. Ab und an befindet sich im Wechselgeld an der Kasse oder an älteren Automaten eines mit der vertieften Randschrift oder gar ein Stück aus Silber.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Schützentaler der Schweiz 1842 – 1939

Aufbewahrung von Münzen, Medaillen und Banknoten – Auflistung der Sammlung – Versicherung von Sammlungen.